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Welche Qualitätsstufen gibt es bei deutschem Wein?

Sind Sie auf der Suche nach einem ganz besonderen Präsent – für gute Freunde, die Familie oder für Sie selbst zum Genuss? Wie wäre es mal mit einem besonders guten und edlen Rotwein oder Weißwein? In Deutschland werden die hochwertigsten Weine Prädikatswein bzw. „Qualitätswein mit Prädikat“ genannt. Hier gibt es insgesamt sechs unterschiedliche Qualitätsstufen. Was es damit auf sich hat, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Diese verschiedenen Qualitätsstufen gibt es bei Prädikatswein

Auslese

Wenn Sie eine Weinflasche mit einem Qualitätswein in der Hand halten und diese mit dem Prädikat Auslese betitelt ist, handelt es sich hierbei um die dritthöchste Stufe der edlen Prädikatsweine. Hierfür werden nur vollreife Trauben verwendet. Normalerweise benötigen diese Weine ein Mindestmostgewicht von 95 Grad Oechsle (Maßeinheit für das spezifische Gewicht des Mostes) – je nach Anbaugebiet kann es aber auch mal sein, dass dieses noch höher liegt.

Beerenauslese

Das Prädikat Beerenauslese bezeichnet vorrangig natursüße Weine, welche aus edelfaulen handverlesenen Weintrauben bereitet wurden. Der Geschmack dieses vollen und fruchtigen Weines ist sehr intensiv und süß, der Alkoholgehalt eher im niedrigen Bereich. Bei der Beerenauslese muss das Mindestmostgewicht 125 Oechsle betragen, im Weinland Baden sogar 128.

Eiswein

Ganz etwas Besonderes ist auch der Qualitätswein mit dem Prädikat Eiswein. Es handelt sich dabei wirklich um einen tiefgekühlten Wein mit einem Mindestmostgewicht von 125 Oechsle. Die Weintrauben werden tatsächlich erst im gefrorenen Zustand gelesen; und zwar bei -7 Grad Celsius und noch weniger. Danach werden sie tiefgekühlt gekeltert, damit der ausgepresste Saft sehr hoch konzentriert ist. Wenn Sie die Gelegenheit haben, sollten Sie unbedingt mal einen kühlen Eiswein probieren: er schmeckt sehr süß und hat dazu aber eine ausgeprägte Säure. Achten Sie darauf, dass die Trinktemperatur aber nicht so kalt wie bei eine Roséwein ist, ansonsten kann sich zu wenig Aroma entfalten. Eine ideale Trinktemperatur beim Eiswein beläuft sich auf 10 bis 12 Grad. Im Glas erwärmt er sich ja auch noch etwas.

Kabinett

Bei einem Kabinett-Wein handelt es sich um einen Qualitätswein mit dem Prädikat Kabinett: fein, leicht, geringer Alkoholgehalt. Ein Kabinett muss in Deutschland eine amtliche Prüfungsnummer tragen. Bei Weinen von minderer Qualität, wie z.B. bei einem Landwein oder einem Tafelwein ist dies nicht nötig. Außerdem muss ein Kabinett in unserem Land ein Mindestmostgewicht von 73 Grad Oechsle aufweisen. Im südlichen Weinanbaugebiet Baden wiederrum beträgt das Mindestmostgewicht 76 bis 85 Grad Oechsle für den Qualitätswein mit dem Prädikat Kabinett.

Spätlese

Qualitätsweine mit dem Prädikat Spätlese weisen die höchste Qualität auf und gehören zur Kategorie deutscher Prädikatsweine. Diese eleganten Spätlese-Weine stammen von reifen Früchten ab, welche noch später als die Trauben der Kabinettweine geerntet werden. Die Spätlese darf ein geringes Mostgewicht von mindestens 85 Grad Oechsle haben, im Anbaugebiet Baden wiederum 86 bis 95 Grad Oechsle. Qualitätsweine der Spätlese werden meist restsüß ausgebaut; aber man kann sie im Weinhandel auch durchaus als halbtrockene und trockene Weine kaufen.

Trockenbeerenauslese

Trockenbeerenauslese zählt in Deutschland als fünfte von den sechs Prädikatsstufen innerhalb des hier erklärten Qualitätssystems. Die Weintrauben für die Qualitätsweine mit dem Prädikat Trockenbeerenauslese wirken schon fast wie Rosinen. Sie werden so lange am Rebstock gelassen, bis sie schließlich durch feuchtwarmes Herbstwetter überreif und vom Edelpilz Botrytis cinerea (Edelfäule) befallen sind, so dass sie rosinenartig eintrocknen. Da der Zucker in der Beere so stark konzentriert ist, schmecken die Weine der Trockenbeerenauslese süß und honigartig. Sie werden ausschließlich lieblich oder süß ausgebaut und altern sehr gut.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und freuen uns, dass wir Ihnen die Unterschiede der verschiedenen Qualitätsweine näherbringen durften. Für alle Qualitätsstufen ist es wichtig, bestimmte Anforderungen einzuhalten. Hier eine kleine Auflistung:

Qualitätsweine mit Prädikat…

  • dürfen nicht mit Zucker angereichert werden.
  • können nach der Gärung durch Traubenmost im Bereich der Restsüße erhöht werden, wenn dieser die gleiche Qualitätsstufe aufweist.
  • müssen in einem bestimmten Anbaugebiet in Deutschland auf zugelassenen Rebflächen mit zugelassenen Rebsorten bereitet werden.
  • dürfen aus derselben Lage eines Weinanbaugebietes miteinander verschnitten werden.
  • werden einer amtlichen Qualitätsweinprüfung unterzogen, bevor sie als Qualitätswein im Weinversand bzw. Weinhandel vertrieben werden dürfen. Aufgrund der Prüfung erhalten die Flaschen eine amtliche Prüfungsnummer (AP-Nr.), welche auch auf dem Weinflaschen-Etikett zu sehen ist.

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