Sicherlich haben Sie es auch schon mal gelesen - auf der einen oder anderen Flasche Rotwein, Roséwein oder Weißwein: DOC steht dort manchmal auf dem Etikett. Doch was bedeutet das denn eigentlich? DOC ist die Abkürzung von „Denominazione di origine controllata“ – dies ist die „kontrollierte Ursprungsbezeichnung“ bei Wein aus Italien, welches bereits 1963 vom italienischen Staat mit einem neuen Weingesetz entstand. Der italienische Staat wollte damit die Herkunft der regionalen Weine kontrollieren und auf diese Art ein entsprechendes Qualitätsmerkmal zuweisen. Als erste Weinklassifizierung in höchster Qualitätsstufe gilt weiterhin die Bezeichnung DOCG „Denominazione di origine controllata e garantita“ („kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung“), an zweiter Position kommt dann DOC.
Zu DOC- und DOCG-Weinen kam 2009 die Qualitätsstufe DOP
Im Jahre 2009 wurden mit der EU-Weinmarktordnung die Qualitätsstandards für Wein in allen EU-Ländern vereinheitlicht und gleichgesetzt; sie laufen unter dem Label „geschützte Ursprungsbezeichnung“. Im Weinland Italien wurden daraufhin die Weinklassifizierungen DOCG und DOC unter der Abkürzung DOP zusammengefasst. Das Kürzel DOP bedeutet „Denominazione di Origine protetta“, „geschützte Ursprungsbezeichnung“ und ist somit ganz offiziell die höchste Qualitätsstufe der Weinkategorisierung Italiens. Jedoch wurden DOCG und DOC als Bezeichnung nicht abgeschafft – im Gegenteil: Damit die Qualitätsunterschiede entsprechend weiter gewahrt und dargestellt werden können, dürfen die italienischen Winzer weiterhin DOC und DOCG auf die Flaschenetiketten im Weinhandel drucken lassen – zusätzlich zum neuen DOP-Kürzel.
Genaue Vorgaben bei ítalienischen DOC / DOP-Weinen
Es gibt ganz genaue Vorgaben für die korrekte Qualitätsstufe der DOC / DOP-Weine. Es ist genau vorgegeben, welche Rebsorten angebaut werden dürfen und auch, wie hoch der Ertrag auf den Weinanbauflächen sein darf. Die genauen Bestimmungen können sich jedoch auch aufgrund der unterschiedlichen Anbau-Regionen immer etwas unterscheiden. Es ist unter anderem die Reifezeit, Farbe, Bouquet, Alkoholgehalt, Reberziehung und sogar die Flaschenform festgelegt. Die Weine durchlaufen sensorischen Prüfungen, damit gesichert werden kann, dass wirklich alles korrekt eingehalten wird.
Hochwertige DOCG-Weine aus Italien
Aus Frankreich kennt man die „Cru“-Weine; in Italien werden die richtig hochwertigen Weingenüsse mit der Auszeichnung DOCG benannt. Rund 80 italienische Weine dürfen diesen Titel tragen; dass sind ca. 5 Prozent der gesamten Weinproduktion Italiens. Im Jahre 1980 entstand das DOCG-Siegel, um auf diese Art und Weise höherwertige Weinbaugebiete nach außen hin besser zu präsentieren. Da heutzutage immer mehr italienische Weine die Bezeichnung DOC tragen – mehr als 300 immerhin – wurde so diese Klassifizierung qualitativ höherwertig verstärkt.
Weine mit IGP-Klassifizierung
Als weitere Klassifizierung der italienischen Wein-Welt gibt es noch die IGP-Weine: „Indicazione Geografica Protetta“, „geschützte geografische Angabe“. IGP-Weine sind qualitativ unter den DOC/DOP-Weinen anzusiedeln und präsentieren Weingenuss durch eine typische, geografisch bedingte Charakteristik: Die Namen der Weinsorten entstehen durch die regionale Abstammung der Trauben. Stammen die Trauben eines IGP Rotweines z.B. aus der Toscana, wird der Wein „IGP Rosso de Toscana“ heißen. Gut 30 Prozent der in Italien hergestellten Weine tragen das Prädikat IGP.
„Vino“ als dritte Wein-Klassifizierung in Italien
Als nächste und somit dritte Wein-Klassifizierung gibt es noch – recht schlicht: Die Kategorie „Vino“, auf Deutsch „Wein“. Kurz und knapp – einfach „Vino“; hierbei handelt es sich um Weine ohne genaue Herkunftsangabe.