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Was bedeutet Barrique beim Wein?

Eichenfässer, die heutzutage vorrangig zum Lagern von Wein, aber auch Whiskey und Bier genutzt werden, heißen Barrique. Die Barriquefässer haben zumeist eine Größe von 225 Ltr. (Bordelaiser Schiffsmaß). Im Weinanbau wird vorrangig Rotwein, aber teils werden auch Weißweine, im Barrique gelagert. In der Wein-Fachsprache sagt man dazu auch „im Barrique gereift“ oder „im Barrique ausgebaut“.

Besonderes Aroma im Barrique-Wein

Wein, der im Barrique reift, erhält ein ganz besonderes Vanille-Aroma. Außerdem gibt das Eichenfass Gerbstoffe (Tannine) ab. Das ganz besondere Geschmackserlebnis entsteht einmal durch das Eichenholz an sich, aber auch durch die dezent poröse Materialstruktur des Holzes. Dadurch entsteht ein stetig leichter Sauerstoffaustausch. Diese Oxidation verfeinert den Geschmack des Barrique-Weines. Ein Barrique wird in seiner Herstellung eingebrannt (getoastet). Dieser Vorgang beeinflusst das herrliche Weinaroma ebenfalls positiv.

Eichenfass ist nicht gleich Eichenfass

Es ist durchaus möglich, dass der gleiche Wein unterschiedlich schmeckt, wenn er im Barrique ausgebaut wurde. Dies kann unter anderem von den verwendeten Eichenholzarten abhängig sein, so z.B. ist das Holz der amerikanischen Eiche geschmacklich beim Barrique-Wein kräftig im Geschmack und dominiert. Im Fass der teureren französischen Eiche werden die Geschmacksnerven hingegen eher raffiniert angesprochen. Auch das Alter des Barrique-Fasses ist entscheidend für die geschmackliche Wahrnehmung: Ältere Eichenfässer geben weniger Holzaromen an den Wein ab, als Fässer aus frischem neuen Holz.

Kräftige Rebsorten eigenen sich für Rotwein und Weißwein im Barrique-Fass

Im Bereich der Barrique-Weine wird den Winzern einiges an Können und Wissen abverlangt. Hier gilt es, genau auf die richtigen Parameter zu achten. Das Holzaroma der Eichenfässer darf und soll den Weingeschmack entsprechend unterstützen – jedoch darf der Holzgeschmack nicht zu extrem bzw. dominant sein und das eigentliche Aroma übertünchen. Aus diesem Grund ist es gut und wichtig für die Herstellung von Barrique-Weinen - egal, ob Rotwein oder Weißwein -  vorrangig kräftigere Rebsorten zu nutzen. Tatsächlich gären und reifen Rotweine einige Zeit in den Barriques. Wenn jedoch Weißwein hergestellt werden soll, wird dieser lediglich für den Reifungsprozess in die Barrique-Fässer umgefüllt.

Prädikat-Bezeichnung für Barrique im Weinhandel

Wenn Sie einen Barrique-Wein kaufen möchten, achten Sie im Weinhandel oder im Online-Wein-Shop auf die entsprechende Bezeichnung auf der Weinflasche: „im Barrique ausgebaut“ oder „im Barrique gereift“. Teils werden auch Synonyme genutzt: „im kleinen Holzfass ausgebaut / gereift“, „im kleinen Eichenfass ausgebaut / gereift“ oder auch „im kleinen Fass ausgebaut / gereift“.

Weine ohne Barrique, aber mit Holzaroma

Es ist wichtig auf die genannten Bezeichnungen auf der Flasche zu achten, denn im Weingeschäft gibt es auch Weine, die geschmacklich ein Holzaroma präsentieren, aber gar nicht in Barriques gereift sind. Diese Holz-Geschmacksnote kann recht einfach durch eine entsprechende Zugabe von Holz-Chips aus Eichenspänen im Reifeprozess oder auch durch künstliche Aromen entstehen. In der Europäischen Union (EU) ist es verboten, künstliche Holzaromen in der Weinherstellung zu nutzen. Jedoch ist der Verkauf von ausländischen Weinen mit eben diesen künstlichen Aromen durchaus erlaubt in Deutschland.

Tags: Wein, Barrique
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