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Ist Champagner edler und hochwertiger als andere Schaumweine?

Als wichtigste Information gleich zuerst: Auf einer Champagnerflasche darf wirklich nur dann Champagner stehen, wenn die Trauben auch tatsächlich aus der Region Champagne im nordöstlichen Frankreich stammen. Ebenso muss die regionale Herstellung zwingend in dieser historischen Provinz erfolgen. Diese zwei Punkte sind extrem wichtige Qualitätsmerkmale für den Champagner. Schaumweinproduzenten aus anderen Regionen bzw. weltweit ansässig, können so durch minderwertige Schaumweine den guten Namen des edlen Champagners nicht schädigen. Somit bleibt durch diese regionale Eingrenzung dem Champagner eine entsprechende Exklusivität erhalten. Ein Crémant zum Beispiel ist ein französischer Champagner-Konkurrent, der jedoch nicht aus der Region Champagne stammt, daher zählt dieser zu den Schaumweinen und darf auch nur so benannt werden.

Vorgaben zur Champagner-Herstellung

Die Herstellung vom Champagner ist unter strengen Vorgaben einzuhalten:

  • Die Trauben müssen mit der Hand geerntet werden.
  • Pro Hektar ist eine Ertragsmenge von 15.500 kg vorgegeben.
  • Für die Produktion von 102 Litern Most, muss der Winzer mindestens 160 kg Trauben verwenden.
  • Qualitativ hochwertige Champagner werden aus der Cuvée hergestellt (diese entstehen aus den ersten 82 Litern).

Assemblage für den perfekten Champagner

Ein Champagner besteht generell aus unterschiedlichen Grundweinen. Die Zusammenstellung (Assemblage) der jeweiligen Weine aus verschiedenen Jahrgängen, Rebsorten und Lagen ist quasi die hohe Kunst der hochwertigen Champagner-Herstellung. Jahrgangslose Champagner werden zu 70 % aus dem Grundwein des aktuellen Jahres und zu 30 % aus Reserveweinen vorheriger Jahrgänge zusammengestellt. Diese Vorgaben müssen unbedingt eingehalten werden.

Um die benötigten 70 % neuen Wein für den Champagner aufzubereiten, werden nahezu ausschließlich drei Rebsorten verwendet: Die roten Rebsorten Pinot Meunier (Müllerrebe oder Schwarzriesling) und Pinot Noir (Spätburgunder) als auch die weiße Rebsorte Chardonnay. Es gibt zwei Sorten Champagner: Den Blancs de Blanc, welcher rein aus den hellen Trauben vom Chardonnay hergestellt wird. Der Blanc de Noir hingegen wird nur aus den roten Trauben erzeugt. Für die restlichen 30 % Wein dürfen schließlich ältere Jahrgänge hinzufügt werden. Diese Zusammenstellung kann durchaus aus hunderten verschiedenen Weinen bestehen.

Flaschengärung ist wichtig und charakteristisch für Champagner

Die Flaschengärung beim Champagner bringt eine besonders feine und einzigartige Perlung zustande, im Gegensatz zu anderen Schaumweinen oder Sekt. Die zweite Gärung wird schließlich durch die Beigabe von Hefe und Zucker gestartet, wobei die Champagner-Flaschen vorerst nur mit einem Kronkorken verschlossen werden. Zuerst steigt der Druck in der Flasche; im Laufe der Lagerung sinkt dieser dann aber wieder. Die Lagerung dauert mindestens 15 Monate, bevor der Champagner dann im Handel angeboten und verkauft werden kann. Auch in Online-Shops kann man hochwertigen Champagner heutzutage kaufen. Ganz exklusiver Jahrgangs-Champagner muss um einiges länger lagern: Mindestens 3 Jahre oder auch noch mehr Zeit beansprucht die Lagerung hierfür.

Dosage für das perfekte Champagner-Erlebnis

Als letzter Arbeitsschritt muss bei der Herstellung von Champagner die Hefe aus den Flaschen entfernt werden. Um das Trübe aus dem Champagner zu bekommen, müssen die Flaschen maschinell oder auch von Hand gerüttelt werden, damit die Heferückstände in den Flaschenhals wandern. Danach kühlt man die Flaschenhälse auf bis zu -20 Grad herunter, damit die Hefe gefriert. Nun öffnet man die Flaschen und entnimmt den Hefepfropfen. Da bei diesem Vorgang auch etwas Champagner aus der Flasche verloren geht, muss dieser wieder nachgefüllt werden. Diese Menge wird als Dosage bezeichnet. Die Zusammenstellung der Dosage ist entscheidend dafür, ob der Champagner eher einen süßlichen Geschmack (Demi Sec) haben soll oder sich sehr trocken (Extra Brut) präsentiert. Für die genaue Zusammensetzung der Dosage hat wohl jeder Champagnerhersteller sein eigenes Familien- bzw. Winzer-Geheimrezept. Erst nach der Zugabe der Dosage kommt der richtige Korkverschluss auf die Flaschen.

Edel-Image Champagner

Die Antwort auf die Frage, ob Champagner tatsächlich edler und hochwertiger als andere Schaumweine ist, kann man mit einem „meist ja“ beantworten. Aufgrund der strengen Vorgaben, wie das stark eingeschränkte Anbaugebiet der Champagne, die Historie und eben auch die aufwändigen und sehr streng reglementierte Herstellervorgaben lassen das edle Image des Champagners erhalten. Champagner wird meist zu ganz besonderen kleinen oder größeren festlichen Anlässen kredenzt und genossen. Für eine gute Qualität ist auch die Kombination von Klima, Boden und den Rebsorten entscheidend. Die Trauben für den Champagner erhalten ihren ganz besonderen und einzigartigen Geschmack durch die mineralhaltigen Kreide-Kalksteinböden der Champagne, wo sie auf über 150 Kilometern Anbaugebiet im nordöstlichen Frankreich gedeihen.

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